Der Exorzismus der Emily Rose lockt derzeit Fans des Grusel-Genres ins Kino.
Wichtiger Bestandteil der Promotion ist der Hinweis, dass der Film auf eine wahre Begebenheit zurückzuführen ist. Es ist die erschreckende Geschichte der Anneliese Michel aus Klingenberg, Deutschland, über deren Exorzismus und darauffolgenden Tod erzählt wird. In dem Buch
Anneliese Michel und ihre Dämonen beleuchtet die Autorin
Felicitas D. Goodman den Fall anhand von Arzt- und Gerichtsakten, Tonbandaufnahmen der durchgeführten Exorzismus-Ritualen, Fotos und Zeugenaussagen von der wissenschaftlichen Seite. Im Vorwort äussert sich übrigens der damalige Kardinal Ratzinger.

Diesem extrem interessanten, brisanten und spektakulären Thema wurde die Hollywood-Umsetzung endtäuschend wenig gerecht. Aufgehängt an der Gerichtsverhandlung gegen den Priester, dem vorgewurfen wurde, für Annelieses / Emilys Tod durch seinen Exorzismus verantwortlich zu sein, wurde die komplette Story schlichtweg und durchgehend konsequent in die USA importiert. Dabei hätte es dem Film sehr gut getan, die Geschichte dort zu belassen, wo sie geschehen ist: in einer erzkatholischen bayrischen Kleinstadt Anfang der 70er Jahre. Bedauernswerterweise wurden viele Details auf Teufel komm raus amerikanisiert, anstatt die unglaubliche reale Vorlage zu nutzen. Die Wirklichkeit schreibt die grausigsten Geschichten.
Aber zugegeben: zwei- bis dreimal überzog sich mein Rücken doch mit einer schaurigen Gänsehaut, und schliesslich ist es ja das, was man möchte, wenn man in einen solchen Streifen geht. Just another Horrorfilm.