- wunderschönen Spiegel kaufen
- Die Cure in Berlin gucken :-) )
- das Auto meiner Schwester schrotten

In einem Gebäude, welches ein abstraktes Schiff darstellen soll, gibt es lange und verwinkelte Gänge. Zum Raucherraum muss man durch 2 Glastüren, eine geheime Wendeltreppe hinunter, durch Zahlcodes gesichte Türen, einen langen Gang und - schwupps - ist man da. Dafür entschädigt der Kaffee-Vollautomat voll und ganz.
Grossartigen Ärger gab es heute wider Erwarten nicht, aber das wohl nur eine Frage der Zeit.
Die Trennwand kommt - hoffentlich! - morgen.

Morgen ist es soweit: die lauschigen Zeiten sind ein-für-allemal aus-und-vorbei!
Der schlimmste Mensch der Welt (s.u.), auch genannt "die Wanderdüne" bzw. "die transparente Wanderdüne", "Trulla" oder "die Schreckliche", bezieht mit uns neue Büroräume. Das ist hart! Aber es kommt noch härter: sie wird ausgerechnet hinter mir sitzen, so dass sie mir unentwegt auf den Bildschirm glotzen kann. Private internet-Aktivitäten sind nicht gern gesehen, doch ich hänge an dieser Gewohnheit. Darum musste ich selbstverständlich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um zumindest eine Trennwand zu bekommen, und man zeigte freundlicherweise Verständnis.
Leider nützt das nichts gegen diese unangenehme und laute Stimme, mit der sie unsere lieben Kunden so gern anbrüllt.
Auch mich hat sie heute angebrüllt, da ich ihre Idee, allein einen Tag früher umzuziehen, ziemlich blöde fand.
Aber sie hats durchgezogen und sich schon ordentlich breit gemacht.
Ach Gott, was graust mir vor morgen!

Der schlimmste Mensch der Welt heisst G.H. und arbeitet - leider - in derselben Abteilung wie ich.
Sie ist offenbar so unerträglich, dass sie von Ihrem Lebensgefährten frühmorgens - nein, zu nachtschlafender Zeit - aus dem Haus gejagt wird und ihr nur die Zuflucht zu unserem heimeligen Büro bleibt. Darum sieht die gesamte Abteilung zu, erst kurz vor Neun dort aufzutauchen.
Kommt man zu früh, wird man gnadenlos zugelabert. Dies scheint sowieso eine Spezialität in dieser Firma zu sein, doch ist G.s Gelaber in einer besonderen Art bösartig und unerträglich. Über den neuen Kollegen, der dauernd Halsbonbons lutscht - womit man prima eine Alk-Fahne überdecken kann - bis hin zur Klage gegen Ihre eigene steinalte Mutter (wg. 1.800 EUR!!); auch dem Chef wird seit Jahren der büroeigene Kaffee verwährt. Jener ist jedoch ein eigenes Kapitel für sich, ist mit dieser Situation absolut überfordert und nimmt lieber Reissaus, wenn er sie sieht, anstatt meiner und aller anderen Aufforderung zu folgen, endlich zu handeln.

Zu mir pflegt G. jedoch ein besonderes Verhältnis, was wohl daran liegt, dass wir am gleichen Tag dort anfingen und ganze drei Jahre zusammen sassen. Heute werde ich manchmal gefragt, wie ich das aushalten konnte - ich weiss es einfach nicht mehr. Irgendwie gings, obwohl ich manches mal gern zu einer Knarre gegriffen hätte...
Neuerdings versucht sie sich bei mir durch kleine Geschenke (Parfüm, Nagellack - allerdings in schweinchenrosa) einzuschleimen. (Gestern durfte sich die kleine Tochter einer Freundin gefreut, als ich die gesammelten Werke weiterverschenkte.) Letztens liess diese Verrückte mir ausrichten, dass sie meine Tasse nochmal extra abgewaschen hat. Oh Gott.
Andererseits hat G. in letzter auch viel Pech habt, sie hatte einen Unfall, welcher wohl für alle Zeiten eine köperliche Behinderung nach sich zieht. Doch wann immer mein Mitleid mit ihr mich übermannt, zerstört sie es innerhalb kürzester Zeit und ich bin mir wieder sicher, dass es keinen schlimmeren Menschen auf dieser Welt gibt als sie.

Kaum zu glauben, aber wahr - seit fast einem Monat warte ich auf eine Gelegenheit, die Rarities von Nick Cave in Ruhe zu hören!
Hurra! Ich bin allein! Allein mit Nick Cave in O'Malleys Bar und im empty little boat.
Und ich lasse mir das nicht einmal von der Knüppelmusik vermiesen, die unterm Balkon lauthals übt!